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Remote Prozesse für Wartung, Instandhaltung und Service

Ein Blogbeitrag von Daniel Mirbach, Head of Marketing bei der oculavis GmbH, Partner der mobileX AG für Augmented Reality-Anwendungen.

Industrielle Serviceprozesse sind oftmals mit hohem Reiseaufwand verbunden, um das Expertenwissen an den Ort zu bringen, an dem es benötigt wird. Das kostet Geld, Zeit und Nerven und führt zu unerwünschten Ausfallzeiten. Etwa 3,3 Millionen Produktionsstunden pro Jahr verlieren die Fortune Global 500 Industrieunternehmen aufgrund ungeplanter Maschinenstillstände mit finanziellen Kosten in Höhe von etwa 864 Milliarden US-Dollar.

Fachkräfte sind heutzutage viel zu rar und wertvoll, als dass man sie für jeden Serviceeinsatz direkt ins Auto oder Flugzeug setzen möchte. Denn häufig sind es nur Kleinigkeiten, die zum Ausfall einer Maschine führen. Mit dem Ausbruch des Corona-Virus Anfang 2020 zeigte die Pandemie auf, worauf Unternehmen nicht oder nur teilweise vorbereitetet waren: im Service handlungsfähig gegenüber Kunden zu bleiben und Maschinenbediener auf dem Shopfloor zu erreichen, auch wenn Kontakt- und Reisebeschränkungen die persönliche Nähe verhindern. Infolgedessen kam der traditionelle Kundenservice förmlich zum Erliegen und profitable Umsätze für Maschinenbauer brachen weg.
Digitale und industrietaugliche Kollaborationsformen sind nunmehr sichtbarer denn je, die einerseits betriebliche Abläufe auf dem Shopfloor und im Kundendienst optimal am Laufen halten und andererseits den Aufbau professioneller und skalierbarer Geschäftsmodelle erlauben. Remote Prozesse für Wartung, Instandhaltung und Service sind hier eine große Erleichterung.

Maschinenrelevantes Wissen weltweit mit Augmented Reality, Remote Expert Support und digitalen Workflows über oculavis SHARE bereitstellen.

Leistungsstarke Serviceplattform für industrielle Prozesse

Angetrieben durch New Work Prinzipien und neue Technologien, befinden sich Wartung, Instandhaltung und Service im Wandel. Customer Experience und Engagement rücken ins Zentrum der Betrachtung, allem voran die Verfügbarkeit von Informationen und Echtzeitkommunikation intern zwischen Kollegen und Kolleginnen und extern im Austausch mit Kunden und Kundinnen. Als modulare Serviceplattform besetzt oculavis SHARE diese Schnittstelle, in der Menschen, Maschinen und Prozesse für die Erbringung innovativer Services miteinander interagieren. Der Kernnutzen der Lösung liegt in der effizienten Implementierung von Remote-Prozessen, die Know-how-Träger und Servicetechniker sowie Assets weltweit miteinander vernetzen. Modernste Augmented Reality (AR) Technologie, Remote Support und digitale Workflows mit Schritt-für-Schrittanleitungen ermöglichen, dass Tätigkeiten in der Instandhaltung und im Service schon heute wesentlich effizienter und ressourcenschonender durchgeführt werden können.

Augmented Reality und interaktive Workflows unterstützen auf dem Shopfloor

Bei Wartungen, Instandsetzungen oder Inspektionen komplexer Maschinen können technische Fragestellungen auftreten, die den Servicetechniker davon abbringen, seine Tätigkeiten in dem mit dem Kunden abgestimmten Zeitfenster zu erledigen. Die geplante Wiederinbetriebnahme der Maschine verzögert sich und der Kunde ist unzufrieden. Statt mit einem/r erfahrenen Kollegen/Kolleginnen zu telefonieren nutzt er einen an der Maschine angebrachten QR-Code/NFC Tag und Marker, um die Herausforderung selbst zu meistern. Dazu scannt er den Servicekontaktpunkt mit einem Smartphone oder Tablet und erhält direkten Zugang zu der Servicehistorie, den Kontakt mit zugewiesenen Experten und Asset Managern, die Ausführung von Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Bereitstellung von AR Inhalten.

Ein Servicekontaktpunkt an der Maschine verbindet Menschen, Maschinen und technisches Wissen.

Augmented Reality versetzt den Techniker in die Lage einen Blick in die Maschine zu werfen. Der “Röntgenblick” ermöglicht beispielsweise schwer zugängliche oder mit dem menschlichen Auge nicht zu erfassende Komponenten und Bauteile darzustellen. Zudem kann auf arbeitsrelevante Daten in Form von Schaltplänen, Bedienungs- und Videoanleitungen sowie weitere Serviceinformationen, wie Ersatzteilnummern oder Materialbeschreibungen, zurückgegriffen werden.

Verschmelzung der physischen Welt der Maschinen und Anlagen mit digitalen Arbeitsinhalten.

Die Aufrechterhaltung einer hohen Maschinenverfügbarkeit ist oftmals auch geprägt von standardisierten Wartungsaufgaben, Rüstvorgängen, Reparaturen oder Trainings neuer Mitarbeiter. Hierzu eignen sich digitale Schritt-für-Schritt-Anleitungen mit Reporting-Funktion. Mit Checklisten, technischen Videos und Bildern versehen, liefern sie strukturiertes Wissen und befähigen Know-how aufzubauen und den Serviceeinsatz zu beenden, ohne einen Experten kontaktieren zu müssen. Trainingszeiten für neue und unerfahrene Servicetechniker können ebenso reduziert und schneller für erste Kundeneinsätze vorbereitet werden.

 

Interaktive Schritt-für-Schritt-Anleitung, ausgeführt auf der RealWear HMT-1 Datenbrille.

Expertenunterstützung in Echtzeit

Bedarf eine Aufgabenstellung individuellen Support, kann sich der Servicetechniker oder Instandhaltungsverantwortliche über eine verschlüsselte Verbindung mit dem für die Maschine zugewiesenen Experten verbinden, der in Echtzeit über ein Smartphone, Tablet oder einer Datenbrille auf die Kundenanlage blicken kann.
Sogenannte AR Annotationen, das sind im Sichtfeld eingeblendete visuelle Hilfsmittel wie Kreise und Pfeile, oder die Zoom-Funktion stehen bereit, um das technische Personal vor Ort mit gezielten Anweisungen zur Problemlösung zu führen.

Live-Support über ein Tablet. AR Annotationen ermöglichen eine optimale Expertenunterstützung bei der Lösung technischer Fragestellungen.

Über die Gästenutzer-Funktion können spontan weitere Teilnehmer zu dem Remote Service Call eingeladen werden, ohne eine App auf dem Smartphone oder Tablet installieren zu müssen. Screenshots und Videomitschnitte dokumentieren den Servicecase, sichern das wertvoll entstandene Wissen und können dem Endkunden als Servicereport zur Verfügung gestellt werden.

Einsatzgebiete im Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen

Professionelle Kollaborationslösungen, wie oculavis SHARE, ermöglichen den gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen abzudecken. Wenn technisch und organisatorisch erfolgreich implementiert, erstrecken sich Remote-Einsatzgebiete heute auf

  • Abnahmen und Inbetriebnahmen mit Kunden,
  • Audits mit Lieferanten,
  • Trainings von (neuen) Mitarbeitern,
  • Beratung und Realisierung von Anlagenoptimierungen,
  • Unterstützung bei Inspektionen für bevorstehende Reparatur- und Wartungsarbeiten,
  • Diagnose von Fehlerbildern und Beseitigung kurzfristiger Störungen sowie
  • die Identifikation von Ersatzteilen.

Prozesse neu gestalten und Potenziale freisetzen

Augmented Reality, Remote Expert Support und interaktive Schritt-für-Schrittanleitungen sind digitale Lösungen, um Abläufe in der Wartung, Instandhaltung und im Service zu transformieren. Auf die Industrie abgestimmte Kollaborationsplattformen ermöglichen, bestehende Prozesse für Maschinen und Anlagen neu zu gestalten und Potenziale mit ökonomischen und ökologisch nachhaltigen Mehrwerten freizusetzen.
Reiseaufwände lassen sich reduzieren und den ökologischen Aspekt eines nachhaltigen Wirtschaftens mit der Verringerung des CO2-Fußabdrucks umsetzen. Wettbewerbsvorteile resultieren aus der Minimierung von Reisekosten und Anlagenstillständen, Erhöhung der First-Time-Fix-Rate und durch die Befähigung zum Aufbau digitaler Geschäftsmodelle im Service. AR Remote Support und Schritt-für-Schritt-Anleitungen halten operativer Serviceprozesse im Kontext von Pandemien, Umweltkatastrophen oder politischen Sanktionen aufrecht. Der Service ist resilienter und erschafft ein innovatives Kundenerlebnis, um eng an maschinenbezogenen Fragestellungen zusammenzuarbeiten, ohne sich persönlich zu nahe zu kommen.

Weitere Informationen über:

oculavis GmbH
Vaalser Str. 259
52074 Aachen
+49 241 894388-0
https://oculavis.de

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Verfasst am 12. Oktober 2021 um 13:24 Uhr