Commitment
Stellen Sie sich vor, Sie steigen in einen Bus. Schon vor dem Einsteigen können Sie das Ziel des Busses klar und deutlich lesen. Wenn Sie auf der Fahrt sind, sehen Sie die Zwischenstopps. Und der Busfahrer fährt (hoffentlich) innerhalb der Leitplanken. Wenn Sie bei einem Unternehmen neu anfangen, so dürfen Sie vielleicht bei einer „Onboarding“-Veranstaltung auch zusteigen. Doch erkennen Sie Ziele, Zwischenhalte und Leitplanken des Unternehmens dabei auch wirklich in dieser Deutlichkeit? Die Frage geht natürlich auch direkt zurück an das Unternehmen: werden Ziele und Leitplanken klar genug formuliert – und ist man sich derer selbst wirklich bewusst?
Dabei denke ich hier nicht an „Management by objectives“, das große Firmenziel, das in viele kleine Ziele heruntergebrochen wird, und im Zusammenspiel der Zahnräder zum großen Ganzen wird. Ist nicht vielmehr die Frage nach dem Sinn maßgebend dafür, ob Commitment zwischen Unternehmen und Mitarbeiter in beiden Richtungen entstehen kann? „Wofür mache ich das alles, warum macht es mir Spaß?“ Um einen unserer Gründer auf die Frage nach seinem Ziel zu zitieren: „Ich will mit coolen Leuten coole Dinge tun.“ Vielleicht sehen Sie das nicht als das Ziel im klassischen Sinne, sondern als Motivation oder ähnliches. In jedem Fall ist es eine Haltung.
Schauen wir es uns von der anderen Seite her an: Wann entsteht kein Commitment? Schwierig wird es sicher, wenn man als Mitarbeiter nicht hinter dem Geschäftsmodell des Unternehmens stehen kann. Das wäre der Pazifist in der Rüstungsindustrie, der wird nicht glücklich. So offensichtlich ist es allerdings häufig nicht. Oft gibt es nur ein unbestimmtes Magengrummeln, das man nicht fassen kann. Meiner Meinung nach wird man nur dann glücklich (ein großes Wort…), entsteht nur dann Commitment, wenn die Ziele des Unternehmens und die Ziele des einzelnen zusammenpassen. Oder im besten Fall deckungsgleich sind. Sie möchten möglichst selbstbestimmt arbeiten? Suchen Sie sich ein Unternehmen, das in Leitplanken denkt, nicht in Vorschriften. Sie möchten einen Nine-to-five-Job und Zeit für Hobbys oder Familie? Dann streben Sie keine Karriere im außertariflichen Bereich eines Automobilherstellers an.
Bei der Jobwahl wird häufig nach harten Fakten entschieden: Standort, Reisetätigkeit, konkrete Aufgaben und natürlich auch das Entlohnungspaket. Ohne Zweifel, das sind alles wichtige Dinge. Ich denke aber auch, dass die Frage, ob die Ziele und Leitplanken des Unternehmens mit meinen persönlichen Zielen in Einklang stehen, einen Blick wert ist. Ich würde nicht so weit gehen, von Identifikation einer Person mit einem Unternehmen zu sprechen. Aber von der Identifikation mit den Zielen und Leitplanken – wenn diese gegeben ist, besteht zumindest ein guter Saatboden für Commitment und Zufriedenheit.
Also: Hinterfragen Sie immer mal wieder, ob Sie im richtigen Bus sitzen, und wenn es sich komisch anfühlt, dann fragen Sie sich warum. Und wenn es sich gut anfühlt, dann fragen Sie sich auch warum. Denn das Wissen darüber hilft vielleicht auch mal über anstrengende Zeiten hinweg. In jedem Fall lernen Sie dabei etwas über sich selbst.
Feedbackkultur 2.0
Ein paar Regeln können uns helfen, um aus diesem Bewusstsein heraus professionell mit Feedback umzugehen. Die meisten davon kennen Sie sicher schon, doch ist es hilfreich, sich diese immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Motivation als Lebensverlängerung?
„Man erhöht die Motivation zunächst, indem man sie nicht verringert.“